Die Immobilienwirtschaft ist noch in Boom-Stimmung. Jedoch steht die Branche 2019 vor einigen Herausforderungen, die uns beschäftigen sollten. So macht die Politik Druck zur Regulierung des Wirtschaftszweigs Immobilien und für Eigentümer und Interessenten wird sich einiges an den Bedingungen bei Transaktionen ändern. Diese 5 Themen sollten Eigentümer daher im Blick behalten.
1. Gesetzliche Regelung des Immobilienverkaufs
Seit Einführung des Bestellerprinzips bei Vermietung 2015 wird darüber spekuliert, ob es nicht auch beim Verkauf Anwendung finden sollte. Eigentümer sollten sich daher fragen: „Wann werde ich die Maklergebühren allein tragen müssen?“
2. Grundsteuer-Reform
Anfang 2018 hat der Bundesgerichtshof zudem die aktuelle Methodik für die Berechnung der Grundsteuer für gesetzeswidrig erklärt. Der Bundesregierung wurde bis Ende 2019 Zeit gegeben eine gesetzeskonforme Reform durchzuführen.
Investoren müssen sich daher fragen: „Bleiben meine Anlagen in Zukunft noch profitabel?“
3. Immobilienpreisblase
Neben Einflüssen aus der Politik, macht auch die Marktdynamik der Immobilienwirtschaft mehr und mehr zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Weltwirtschaft abkühlt. Die Anleger ziehen sich daher langsam von den Großstadt-Märkten zurück. ABBA-Strategie heißt ihre Lösung. Das Geld soll mit Anlagen in B-Lagen von A-Städten (A-Stadt, B-Lage) und A-Lagen von B-Städten (B-Stadt, A-Lage) gemacht werden. Eigentümer mit Verkaufswunsch sollten sich daher fragen: „Wie lange hält der Preistrend den Wert meiner Immobilie noch hoch?“
4. Leitzinserhöhung
Der Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen wird nach Angaben der Zentralbank zum Ende des Jahres beendet. Der Nullzins soll jedoch erst einmal erhalten bleiben. Diesen anzuheben wäre jedoch der nächste logische Schritt, sollte sich die europäische Wirtschaft weiter erholen. Eine solche Erhöhung würde auch Kreditnehmer – und damit viele Immobilienkäufer – belasten. Die Banken würden einen erhöhten Leitzins schließlich an ihre Klientel abgeben. Folge: Käufer können sich weniger leisten.
Verkäufer sollten sich daher fragen: „Wie stark wird eine Leitzinserhöhung auf die Zahlungsbereitschaft von Interessenten drücken?“
5. Neubau
Wie in den Punkten 3 und 4 beschrieben, wird das Kaufverhalten bei Immobilien vorsichtiger. Auf Grund des Wohnraummangels arbeitet jedoch parallel die Bauindustrie unter Hochdruck an weiteren Objekten in großen und mittleren Städten. Sollte die Nachfrage beim steigenden Angebot gleichbleiben, könnte dies nicht nur zu sinkenden Preisen am Immobilienmarkt führen, auch könnten Bestandhalter hier das Nachsehen haben. Denn: Die Mietpreisbremse gilt nicht für massiv modernisierte Objekte und Neubezüge. Folgend ist die Investition in solche Objekte deutlich attraktiver, da die Mietpreiserhöhung hier nicht maximal 10 % über der örtlichen Durchschnittsmiete gedeckelt wird.
Eigentümer sollten sich daher fragen: „Wie lange besteht noch großes Interesse an meiner Immobilie?“