Die Ziele des nachhaltigen Bauens liegen in der Minimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen. Berücksichtigt werden dabei alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes. Dabei wird die Optimierung sämtlicher Einflussfaktoren auf den Lebenszyklus angestrebt: von der Rohstoffgewinnung über die Errichtung bis zum Rückbau. Als durchschnittliche Nutzungszeit eines Hauses werden ca. 50 - 100 Jahre angenommen.
Was ist nachhaltiges Bauen?
Wenn von nachhaltigem Bauen gesprochen wird, handelt es sich um Gebäude, die auf der Basis von Nachhaltigkeit errichtet und betrieben werden. Das Gebäude besteht dabei aus umweltfreundlichen Baustoffen und zugleich aus einer energieeffizienten Bauweise. Nachhaltigkeit setzt sich dabei aus den folgenden drei Komponenten zusammen:
Ökologische Qualität
Das Gebäude muss mit umweltfreundlichen Materialien errichtet werden, die sich auch umweltschonend entsorgen lassen. Zugleich muss die Bauweise den Umweltschutz fördern.
Ökonomische Qualität
Nachhaltiges Bauen umfasst die Vorstellung, dass wirtschaftliche Gesichtspunkte bei Planung, Konstruktion und Betrieb ebenso eine wichtige Rolle spielen.
Sozio-kulturelle Qualität
Durch nachhaltiges Bauen wird die soziale Leistungsfähigkeit der Bevölkerung gestärkt und ein friedliches Zusammenleben ermöglicht.
Es gibt allerdings keine einheitliche Vorgehensweise für nachhaltiges Bauen. Wichtig ist, dass Sie bei Ihrer Planung folgende Aspekte berücksichtigen:
- schützen natürlicher Ressourcen beim Bau und später bei der Nutzung
- vorhandene Boden möglichst effizient nutzen
- Einsatz von umweltfreundlichen Materialien
- Einsatz von regenerativen Energiequellen
- schützen des Ökosystems beim Bau
- Senkung des Energiebedarfs
- Senkung des Verbrauchs von Betriebsmitteln
- Einsatz wiederverwertbarer Baustoffe und Bauteile
- Vermeidung von Transportkosten (der eingesetzten Baustoffe und Bauteile)
- gefahrlose Rückführung der verwendeten Materialien in den natürlichen Stoffkreislauf
- Nachnutzungsmöglichkeiten
- Schonung von Naturräumen
- Flächen sparendes Bauen
Der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt nicht aber nicht nur bei Planung, Konzeption und Ausführung eine Rolle. Ein nachhaltiges Gebäude zahlt sich auch durch seine Langlebigkeit aus.
Energieeffizienz steigern
Um die Energieeffizienz beim nachhaltigen Bauen zu erhöhen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die von Bauherren getroffen werden können:
- Ausrichtung des Hauses: Häuser lassen sich optimal zur Sonne ausrichten. Auf diese Weise kann der Heizbedarf sinken. Zudem wird weniger künstliches Licht benötigt.
- Verzicht auf Kühlanlagen: Durch den Verzicht auf den Einbau von Klimaanlagen kann Energie gespart werden.
- Wärmedämmung verwenden: Durch die Verwendung ökologischer Dämmstoffe wie Holz, Seegras oder Zellulose kann das Haus Energie speichern und zugleich vor Kälte schützen. Eine gute Wärmedämmung ist wichtig, damit nicht zu viel Energie beim Heizen verschwendet wird. Eine Wärmedämmung kann außerdem durch eine natürliche Dachbedeckung erzielt werden.
- Verwendung von Solaranlagen: Solartechnik lässt sich zu Strom- oder Wärmegewinnung einsetzen.
- Verwendung von Wärmepumpen oder Tiefenwärme: Durch Wärmepumpen kann Heizenergie eingespart werden.
- Verwendung von Kleinwindkraftanlagen: Mit kleinen Windkraftanlagen lässt sich umweltfreundlich Strom erzeugen.
- Mehrfachverglaste Fenster und Türen: Diese Ausstattung verringert den Wärmeverlust über das Glas.
- Alternative Energieträger: Holz oder Holzpellets können den Bedarf an Wärmeenergie decken. Voraussetzung dafür ist, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.