Bei den Planungen zum Hausbau stellt sich oft die Frage, ob es überhaupt nötig ist, das Gebäude mit einem Keller zu versehen. Gerade in diesen Tagen ist das oft ein finanzieller Aspekt angesichts der gestiegenen Baukosten. Doch komplett auf ein Kellergeschoss zu verzichten, kann sich später auch als Nachteil erweisen.
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis
Für viele Bauherren gehört ein Keller ganz klar zum Haus dazu. Ist ein Haus ohne Untergeschoss überhaupt ein richtiges Haus? Inzwischen entscheidet sich allerdings jeder vierte Bauherr gegen einen Kellerraum, ausschlaggebend dafür ist vor allem der finanzielle Aspekt. Laut der Studie, halten inzwischen 74 Prozent der Hauseigentümer einen Keller für überflüssig. Je nach Ausführung müssen Bauherren bei einem Einfamilienhaus mit zusätzlichen Kosten zwischen 20.000 und 60.000 Euro rechnen.
Was spricht für einen Keller?
Ein Kellerraum mag zwar zusätzliche Kosten verursachen, doch auf lange Sicht gesehen lässt sich durch ein Untergeschoss für wenig Geld mehr Wohnfläche gewinnen, die man umfunktionieren und vielseitig einsetzen kann: ob als zusätzliches Zimmer, wenn Familienzuwachs kommt, als Hobbyraum, Homeoffice oder als Raum zum Feiern und musizieren. Außerdem lässt sich im Keller eine Waschküche, Haustechnik und Heizungsanlage unterbringen, wodurch mehr Fläche zum Wohnen entsteht. Beim Ausbau empfiehlt es sich einen Architekten zu Rate zu ziehen, denn schließlich spielt die Landesbauordnung auch noch eine Rolle, wenn es um zusätzliche Wohnfläche geht.
Bessere Verkaufschancen
Immobilienmakler bestätigen, dass Häuser mit einem zusätzlichen Geschoss auf dem Markt gefragter sind und der Wiederverkaufswert steigt. Zudem wurde errechnet, dass sich die 10 % Mehrkosten, die beim Ausbau eines Kellers aufgebracht werden rentieren, da ein Raumgewinn bis zu 40 % entsteht.
Was spricht gegen einen Keller?
Zum finanziellen Aspekt kommt die Tatsache hinzu, dass ein Haus mit Keller länger gebaut wird als eines ohne. Wenn man es also besonders eilig hat in das neue Domizil zu ziehen, ist ein Keller von Nachteil. Vorsicht ist auch geboten, wenn das Haus in einem Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel gebaut wird, das kann die Kosten erheblich steigern, da Kellerwände speziell gegen Grundwasserdruck versichert werden müssen. Auch die höhere Anfälligkeit für Nässe und Schimmel schreckt viele Bauherren ab. In puncto Barrierefreiheit kommen durch den Kellerraum zusätzliche Kosten auf, da ein barrierefreier Zugang nur kostenintensiv umsetzbar ist.
Die Bodenverhältnisse sind entscheidend
Einen Keller zu bauen geht nicht ganz ohne weiteres, denn es ist wichtig, dass die Bodenverhältnisse stimmen. Ist der Boden eher schwierig, kann das die Kosten steigern, da zusätzliche technische Aufwendungen notwendig werden. Umso wichtiger ist es, vor dem Bauen zu wissen unter welchen Verhältnissen das zu bebauende Grundstück steht. Ein Baugutachten ist daher notwendig, damit nach dem Hausbau keine bösen Überraschungen entstehen. Wichtig ist insbesondere, wie sich das Wasser in der Tiefe verhält.